Abteilung Analytische Psychosentherapie - APT

Was verstehen wir unter psychoanalytischer/psychodynamischer Psychosentherapie?

Die psychodynamische Psychosentherapie befasst sich mit den psychischen Faktoren, die bei Entstehung und Verlauf von psychotischen und psychose-nahen Erkrankungen eine wichtige Rolle spielen. Im Hintergrund steht ein Krankheitsmodell, das psychische, soziale und somatische Faktoren in ihrer Wechselwirkung berücksichtigt. Die wesentlichen Konzepte der psychoanalytischen Krankheitslehre und Behandlungstechnik werden entsprechend der Besonderheiten psychotischer Erkrankungen modifiziert und weiterentwickelt. Sie beinhalten neben Trieb-, Objektbeziehungstheorie und Selbstpsychologie neuere Erkenntnisse der Affekt- und Interaktionsforschung, der Säuglings- und Kleinkindforschung sowie der Psychotraumatologie und der Neurowissenschaften.

 

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Zentrale Behandlungshypothesen beziehen sich auf die Entwicklung von Vulnerabilität. Angeborene Faktoren, missglückte Interaktionen in der frühen Kindheit, problematische Entwicklungen und Umweltfaktoren führen zu strukturellen Bedingungen, die keine Spielräume ermöglichen, mit Polaritäten und Ambivalenzen umzugehen, Kompromisse zu finden und eigene Fehler und Schwächen auszuhalten.

 

In der analytischen Psychosentherapie steht die Gestaltung der therapeutischen Beziehung im Vordergrund. Entscheidend ist es, pathologische Beziehungsmuster zu erkennen und sie durch eine Neuerfahrung in der Therapie zu verändern. Dies geschieht zumeist erst vorsprachlich und kann nachträglich in Einsichten verwandelt werden. Damit können Patienten Fähigkeiten zur konstruktiven Abgrenzung erwerben, ohne von überschießenden Affekten überwältigt zu werden. Sie können lernen, Verluste und Enttäuschungen zu ertragen, ohne psychotisch zu werden oder in affektive Extreme wie Manie bzw. Depression zu verfallen.

 

Die modifizierte Behandlungstechnik ermöglicht die Lockerung oder Auflösung intrapsychischer Dilemmata und sie verhilft zu einem sensiblen und hilfreichen Umgang mit den bei psychotischen Patienten vorliegenden Problemen der Konstituierung von Identität, Urheberschaft und Selbstwert. Dadurch können positive Entwicklungen auch bei PatientInnen, die als schwer erreichbar gelten, angeregt werden. Die Behandlungstechnik ist sowohl im ambulanten als auch in stationären Bereich anwendbar.

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Die Abteilung analytische Psychosentherapie bietet zwei Fortbildungsmöglichkeiten an

 

1. Münchner Psychosentagung

Sie findet zweimal jährlich an einem Wochenende statt. Die Tagung gliedert sich in Theorie (drei Vorträge mit Diskussion) und Praxis (drei Fallseminare) in Kleingruppen.

Hier finden Sie das Programm 2024

 

2. Curriculum analytische Psychosentherapie

Parallel zur Münchner Psychosentagung bieten wir zweimal im Jahr jeweils eine eintägige Veranstaltung an, in der wir vorwiegend Basiswissen für niedergelassene Therapeut*innen und Ausbildungskandidat*innen vermitteln, die Patient*innen mit Psychosen behandeln wollen.

 

 

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Anschrift

Akademie für Psychoanalyse und
Psychotherapie München e.V.
Schwanthalerstr. 106 / III Stock
80339 München

Links

Staatlich anerkannte Ausbildungsstätte nach dem Psychotherapeutengesetz

Weiterbildungsbefugnis der BLÄK (E + KJ)

Fördermitgliedschaft in der DGPT und anerkanntes Aus-und Weiterbildungsinstitut

Mitgliedschaft in der VAKJP

Mitglied des Netzwerks Freie Institute für Psychoanalyse und Psychotherapie (NFIP)

Anfahrt

Mit öffentliche Verkehrsmitteln:

  • Tram 19 - Haltestelle Hermann-Lingg-Straße, ca. 300 Meter Fußweg
  • U-Bahn U 4/5 - Haltestelle Theresienwiese, ca. 400 Meter Fußweg
  • S-Bahn - Haltestelle Hackerbrücke, ca. 600 Meter Fußweg

Details und mehr Informationen finden Sie auf
www.mvv-muenchen.de


Mit anderen Verkehrsmitteln:

Aufgrund der geringen Zahl von Parkplätzen ist eine Anfahrt mit dem Auto nicht zu empfehlen.

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