Die Geschichte der Akademie für Psychoanalyse und Psychotherapie

Einleitung

 

Der nachfolgende Text zur Geschichte der Akademie versucht, die außerordentlich komplexen historischen Vorgänge in München und in der Akademie kompakt, dennoch aber möglichst genau darzustellen. Bereits die Auswahl und Verknüpfung von Fakten, Aussagen von Zeitzeug*innen und Kolleg*innen, die sich mit der Geschichte beschäftigt haben, stellt allerdings bereits eine subjektive Einschätzung bzw. Wertung des Autors (Jürgen Thorwart) dar.

 

Als einer für die Webseite der Akademie Verantwortlicher, Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands (ab Mai 2011), Vorsitzender (ab Mai 2015-Mai 2021) und Sohn eines Vaters (1912-2002), der noch bei Fritz Riemann in den 1960er Jahren eine Analyse gemacht hat, war es mir ein besonderes Anliegen, die Geschichte der Akademie auch in diesem Medium sichtbar werden zu lassen.

Der nachfolgende Beitrag bezieht sich auf die in der untenstehenden Literaturliste angeführten Arbeiten, die dankenswerterweise von Kolleg*innen der Akademie und anderer Psychoanalytiker*innen (teilweise Mitglieder in anderen Münchner Instituten) veröffentlicht wurden. Daneben habe ich mit Akademiekolleg*innen und Zeitzeug*innen gesprochen und auch weitere Quellen (Literatur, Internet) herangezogen.

 

Danken möchte ich allen Kolleg*innen, die mit ihrem Interesse an der Geschichte und ihrer Forschungsarbeit wichtige, teils auch erschreckende historische Fakten ans Licht gebracht und dokumentiert haben - ausgehend von Johannes Grunert, der "an der Münchner Akademie für Psychoanalyse und Psychotherapie im Sommersemester 1983 ein Seminar zum Thema »Institutionalisierte Psychoanalyse« durchgeführt [hatte], das die Grundlage für seine Veröffentlichung über die Münchner Entwicklung im Oktoberheft der Psyche 1984 bildete." (Dittrich 1995: 66).

Dieser in der Psyche (38: 865-904) erschienene, wegweisenden Beitrag von Grunert "Zur Geschichte der Psychoanalyse in München" findet sich auch (in unverändertem Abdruck) in dem von Thea Bauriedl und Astrid Brundke 2008 herausgegebenen Buch: "Psychoanalyse in München – Eine Spurensuche". Wie Grunert selbst schreibt, handelte es sich um eine "erweiterte Fassung des Referates, mit welchem am 1. August 1983 das an der Münchner Akademie für Psychoanalyse und Psychotherapie veranstaltete Seminar »Institutionelle Psychoanalyse – Materialien zur Geschichte einer mystifizierten Bewegung« abgeschlossen wurde" (Grunert 2008: 237, Anm. 1).

Nach und während einer Phase der Ablehnung gegen diese 'Nestbeschmutzung', wie Grunerts Beitrag mancherorts empfunden wurde, kam es zu größeren Diskussionsveranstaltungen in der Akademie (z. B. zum Thema: "Vom Institut für Psychologische Forschung und Psychotherapie zur heutigen Akademie für Psychoanalyse und Psychotherapie").

Und es kam zur Gründung eines Arbeitskreises zur Geschichte der Psychoanalyse, der sogenannten "Geschichtsgruppe", die sich aus interessierten Kolleg*innen und Aus- und Weiterbildungsteilnehmer*innen der Akademie zusammensetzte. Gudrun Brockhaus, die zum Seminar von Grunert ein Referat über Kemper beitrug, war einige Jahre Mitglied des Arbeitskreises, der auch verschiedene Personen interviewte, die die Frühgeschichte selbst miterlebt hatten, so z. B. Wolfgang Zander, der Sohn Fritz Riemanns, Siegfried Elhardt, Stefan Geröly, Ursula Grunert, Lotte Köhler und die Witwe von Fritz Friedmann (Lo Friedmann).

 

1994 waren folgende Mitglieder im Arbeitskreis vertreten:

 

  • Astrid Brundke
  • Marianne März
  • Karin Dittrich
  • Andreas Hamburger
  • Wolfhart König
  • Christine Peyerl.

 

Aus diesem Arbeitskreis heraus entstanden verschiedene Initiativen – beispielhaft sei auf die außerordentlich eindrückliche Dokumentation "Vom Reichsinstitut zur Akademie. Dokumente und Bilder zur Geschichte der Psychoanalyse in München" (Ausstellung zur 50-Jahr-Feier der Akademie für Psychoanalyse und Psychotherapie 1996) verwiesen (siehe unten unter Dokumente). Auch gilt der Dank allen Kolleg*innen und Autor*innen, die an dem von Thea Bauriedl und Astrid Brundke 2008 herausgegebenen Grundlagenwerk über die Geschichte der Psychoanalyse in München und die Akademie "Psychoanalyse in München – Eine Spurensuche" beteiligt waren:

 

  • Thea Bauriedl
  • Astrid Brundke
  • Johannes Grunert
  • Horst Gröner
  • Reinhard Pabst
  • Wolfgang Schmidbauer
  • Heidi Spanl.

 

Auch wenn die Auseinandersetzungen und Spannungen, die mit diesem Werk unter dem Begriff "Buchkonflikt" in die Geschichte der Akademie eingegangen sind, teils tiefe Narben hinterlassen haben, bleibt die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit unverzichtbarer Teil der Aufklärung – gerade auch in der Psychoanalyse. Denn:

 

"Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen."

 

George Santayana, eigentlich Jorge Augustín Nicolás Ruiz de Santayana (1863-1952), amerikanischer Philosoph und Schriftsteller spanischer Herkunft

 

München im Dezember 2023
Dr. phil. Jürgen Thorwart

 

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Psychotherapie München e.V.
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80339 München

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