Das Netzwerk Freie Institute-NFIP

Die Freien Institute – das Netzwerk Freie Institute für Psychoanalyse und Psychotherapie (NFIP) in der Gegenwart

 

Das NFIP ist mit 20 Instituten (Stand 12/2022) die größte Institutsgruppe in der DGPT und repräsentiert (mit etwa 1.900 Einzelmitgliedern) mehr als die Hälfte der ca. 3.500 Mitglieder der DGPT. Insbesondere stellt es auch die weit überwiegende Mehrheit der Ausbildungsteilnehmer*innen in der DGPT. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass viele Mitglieder der Freien Institute bzw. des NFIP zugleich auch Mitglied in einer Fachgesellschaft und nicht alle Mitglieder der von der DGPT anerkannten Institute sind auch DGPT-Mitglieder.

 

Die Freien Institute waren im Erweiterten Vorstand der DGPT über viele Jahre hinweg – aufgrund ihrer Heterogenität, aber auch der Vielzahl der von ihnen vertretenen Mitglieder und Aus- und Weiterbildungsvertreter*innen – durch drei Vertreter*innen bzw. Sprecher*innen repräsentiert, die vier Fachgesellschaften entsendeten jeweils eine/n Vertreter*in. In der Mitgliederversammlung der DGPT am 2.10.2015 wurde in Absprache mit dem Vorstand der DGPT, an denen auch die damalige Justiziarin der DGPT (Birgitta Lochner) beteiligt war, eine Satzungsänderung beschlossen: Ab diesem Zeitpunkt wurden die Delegierten der Freien Institute im Erweiterten Vorstand der DGPT nicht mehr wie bisher in der Mitgliederversammlung (von allen Mitgliedern der DGPT!) gewählt, sondern, analog dem Verfahren bei den Fachgesellschaften, von den Freien Instituten in den EV-DGPT entsandt (Satzung § 11 Ziff 1.2). Damit werden die Vertreter*innen der Freien Institute nun auch im Beirat der DGPT eigens eingeladen (Satzung § 12 Ziff. 1).

 

Seit der grundlegenden Satzungsreform bei der außerordentlichen DGPT-Mitgliederversammlung im März 2017 (Einbezug der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie in die Weiterbildung mit der Möglichkeit einer ordentlichen Mitgliedschaft) stellen die Freien Institute, die sich ab diesem Zeitpunkt als "Netzwerk Freie Institute für Psychoanalyse und Psychotherapie" verstanden, ebenfalls nur noch eine/n Vertreter*in im Erweiterten Vorstand, für einen Übergangszeitraum von einem Jahr wurde ein/e zweite/r Sprecher*in kooptiert.

 

Die Institute des NFIP (in der Klammer die DGPT-Institutionskürzel)

 

 

Die Situation des Netzwerks war und ist komplex und leicht unübersichtlich: Schon die Tatsache, dass ein erheblicher Teil dieser Institute auch aus Mitgliedern besteht, die nicht Mitglied der DGPT werden können (Kinder- und Jugendlichenanalytiker*innen mit pädagogischem Grundberuf) verdeutlich die Heterogenität der verschiedenen institutionellen Strukturen. Das betrifft aber auch solche Mitglieder, die nicht in die DGPT eingetreten sind bzw. eintreten wollen, Mitglieder, die sowohl der DGPT, als auch einer der Fachgesellschaften (DPV, DPG, DGAP, DGIP) beigetreten sind und schließlich diejenigen, die 'nur' Mitglied einer Fachgesellschaft sind.

Bereits seit Jahren bemühen sich die von den Freien Instituten gewählten Beiratsdelegierten (und die von ihnen gewählten Sprecher*innen) die Freien Institute professioneller zu organisieren. An dieser beschwerlichen Arbeit waren in den letzten Jahren – neben vielen anderen – Wolfgang Holitzner (Berlin/BIPP), Beate Unruh (München/MAP) und vor allem seit Beginn an und über viele hinweg Jahre hinweg Erich Limmer (Würzburg/WIPP)) als Sprecher*innen beteiligt.

Dass unser Bemühen Früchte getragen hat ist nicht zuletzt auch am Auftritt der Freien Institute auf der Webseite der DGPT zu sehen:

 

Netzwerk Freie Institute für Psychoanalyse und Psychotherapie

 

Inzwischen haben sich einige Strukturen etabliert, so die

 

  • Arbeitsgemeinschaft der Beiratsdelegierten (dreimal jährlich)
  • Arbeitstagungen (einmal jährlich)
  • Konferenzen im Rahmen der Arbeitstagungen (offen für alle Mitglieder der Freien Institute)
  • Fallkonferenzen (einmal jährlich)
  • Überregionale Intervisionsgruppen für Lehranalytiker*innen.

 

Einen Überblick über die Organisationsstrukturen findet sich im Organigramm des NFIP (Stand 2023 - siehe unten bei "Quellen").

 

Ein wichtiger Meilenstein war die Wahl von Dr. med. Beate Unruh (MAP München/Freies Institut) 2011 als Vorstandsmitglied der DGPT, nachdem sie zwei Jahre zuvor noch die Wahl hauchdünn mit nur einer Stimme gegen Bernhard Janta (DPG) verloren hatte. Erst vier Jahre später (wegen der Reform des Psychotherapeutengesetzes wurde zunächst Susanne Walz-Pawlita als Psychologische Psychoanalytikerin zur Vorsitzenden gewählt). Ab 2015 (bis Herbst 2017) war sie Vorsitzende der DGPT. Das war insofern auch fachpolitisch-inhaltlich von Bedeutung, als die die von den Freien Instituten schon vor Jahren angestrebte Integration der Kolleg*innen mit einer tiefenpsychologisch fundierten Aus- bzw. Weiterbildung (TP) vorantrieb. Diese konnten bis dahin lediglich die affiliierte Mitgliedschaft erwerben. Im März 2017 wurden die Aus- und Weiterbildungsrichtlinien und die Satzung der DGPT dahingehend verändert, dass eine entsprechende Aus- bzw. Weiterbildung in TP nun auch zur ordentlichen Mitgliedschaft in der DGPT führt.

Im Hinblick auf die weitere Entwicklung der Freien Institute blieben dennoch viele Fragen offen. Der Plan einen eigenen Verein zu gründen scheiterte am Widerstand der DGPT (Berufspolitisches Seminar 2016), weil viele Kolleg*innen mit einem (institutionellen) 'Verein im Verein" die Gefahr einer Spaltung der DGPT sahen – die Fachgesellschaften sind eigenständige Mitgliedervereine, die von der DGPT als Dachgesellschaft in berufspolitischen Fragen (mit-) vertreten werden.

Daher fanden seit 2016 Verhandlungen mit dem Vorstand der DGPT statt. Es sollte geklärt werden, in welcher Weise die Gruppe der Freien Institute ihre Anliegen in der DGPT in angemessener Weise vertreten kann. Bereits geeinigt hatten sich die Delegierten der Freien Institute auf einen neuen Namen:

 

Netzwerk Freie Institute für Psychoanalyse und Psychotherapie (NFIP).

 

Da sich die Verhandlungen hinzogen und zu keinem befriedigenden Ergebnis führten, wurde erneut eine Vereinsgründung diskutiert (ein Institute-Verein der Freien Institute), die allerdings auch die Gefahr einer Spaltung der 20 Freien Institute in Vereinsmitglieder und nicht dem Verein angehörenden Institute beinhaltet hätte. Eine vom Vorstand der DGPT daraufhin angeregte Einrichtung eines 'offiziellen' DGPT-Arbeitskreises NFIP hätte aus unserer Sicht die Eigenständigkeit des Netzwerks gefährdet. Daher wurde eine Satzungsänderung ausgearbeitet, die dem NFIP den ihm gebührenden Platz in der DGPT einräumt. Der initiale Gedanke dazu kam aus Köln - vom damaligen Vorsitzenden des Instituts für Psychoanalyse und Psychotherapie im Rheinland, Berthold König. Der Geschäftsführende und Erweiterte Vorstand der DGPT haben der Satzungsänderung zugestimmt und Jürgen Thorwart stellte als amtierender Sprecher des NFIP die Pläne bei der Mitgliederversammlung 2018 in Lindau vor:

 

Netzwerk Freie Institute für Psychoanalyse und Psychotherapie (NFIP)

(1) Das Netzwerk setzt sich aus den von der DGPT anerkannten Instituten zusammen, die keiner der in § 9 Abs. 1 benannten Fachgesellschaften angehören. Das NFIP vertritt und koordiniert die Interessen dieser Institute und innerhalb der DGPT.

(2) Das Netzwerk gibt sich eine Geschäftsordnung und entsendet eine Vertreterin / einen Vertreter in den Erweiterten Vorstand (§ 12) sowie Beirat (§13).

 

Auf diese Weise sollte die Bedeutung des Netzwerks innerhalb der DGPT deutlich aufgewertet werden – ohne, dass seine Eigenständigkeit verlorenginge. Daher auch das Bemühen um eine eigene Geschäftsordnung, die sowohl die finanzielle Eigenständigkeit des NFIP sicherstellt, als auch die Einbeziehung der Mitglieder der NFIP-Institute ohne DGPT-Mitgliedschaft (insbesondere Kinderanalytiker*innen) und der Vertreter*innen der VAKJP ermöglicht.

 

Im Herbst 2019 kam es dann zu einer für die DGPT wegweisenden und denkwürdigen Entscheidung: In der Mitgliederversammlung der DGPT im Rahmen der 70. Jahrestagung in Würzburg (27.-29.09.2019) wurde der Entwurf als § 8 der Satzung der DGPT mit überwältigender Mehrheit und großem Beifall (und Jubel) der anwesenden Mitglieder verabschiedet.

 

Zum Selbstverständnis der Institute des Netzwerks

 

Analytische Haltung

 

Grundlegend für die Institute des NFIP ist das psychoanalytische Denken über verschiedene Schulen, Strömungen und psychoanalytische Denkansätze hinweg. In diesem Sinne stehen weniger Fragen des Settings (z. B. Wochenstundenfrequenz oder Therapie im Sitzen bzw. Liegen) im Vordergrund der psychoanalytischen Tätigkeit als vielmehr Fragen der psychoanalytischen Haltung auf dem Hintergrund der Versorgungsrealität. Hochfrequente Behandlungen (mit drei oder vier Stunden pro Woche) sind heute – auch aufgrund der veränderten gesellschaftlichen Bedingungen (z. B. der Ausbildungs- und Arbeitswelt) – die absolute Ausnahme. Zudem kommen mehr und mehr Patient*innen in psychoanalytische Praxen, für die aufgrund ihrer persönlichen Präferenz aber auch der zugrundeliegenden psychischen Beeinträchtigung eine tiefenpsychologisch fundierte oder modifizierte analytische Psychotherapie geeignet ist.

Es darf nicht übersehen werden, dass Psychoanalyse mehr ist als ein psychotherapeutisches Behandlungsverfahren. Neben der Erforschung unbewusster seelischer Prozesse (im Sinne der Metapsychologie) und ihrer Anwendung im Bereich anthropologisch-kultureller und gesellschaftspolitischer Prozesse ist sie nicht zuletzt auch einer selbstkritischen Reflexion verpflichtet: Als Beispiel sei auf die sich in den letzten Jahrzehnten verstärkende Tendenz einer Medizinalisierung und Rationierung des Gesundheitswesens in Deutschland und den daraus resultierenden Veränderungen der Psychoanalyse durch das vertragsärztliche System hingewiesen.

 

Entwicklung gemeinsamer Strukturen

 

Intensive Bemühungen um die Zusammenarbeit der Freien Institute in der DGPT begannen zur Jahrtausendwende (1999): Die damaligen Sprecher der Freien Institute, Wolfgang Holitzner (Berliner Institut für Psychotherapie und Psychoanalyse, BIPP) und Erich Limmer (Würzburger Institut für Psychoanalyse und Psychotherapie, WIPP) waren mit der Frage konfrontiert, welche berufspolitischen Positionen sie für die Gruppe der Freien Institute im Erweiterten Vorstand der DGPT vertreten sollten. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten verschiedene Institute jeweils eigene Positionen vertreten, so aber kaum größeren berufspolitischen Einfluss gewinnen können. Die Sprecher beriefen daher eine Arbeitsgruppe der Beiratsvertreter*innen der Freien Institute mit dem Ziel ein, gemeinsame Positionen zu finden, abzusprechen und in die Entscheidungsgremien der DGPT, insbesondere in den Erweiterten Vorstand, einzubringen.

Diese erste Arbeitsgruppe der Beiratsvertreter*innen fand großen Anklang. Dadurch ermutigt planten die beiden Sprecher eine Arbeitstagung der Freien Institute, um einen intensiveren berufspolitischen und fachlichen Austausch zu ermöglichen. Im März des Jahres 2001 fand die 1. Tagung im Berliner Institut für Psychotherapie und Psychoanalyse statt: Eine Gruppe (Lehranalytiker*innen und Supervisor*innen) diskutierte das Thema "Supervision und Intervisionsgruppen", die andere (alle anderen Teilnehmer*innen) beschäftigten sich mit den Besonderheiten und der Geschichte der Institute sowie den Vorstellungen und Zielen der Freien Institute.

In der Folge der Diskussionen zu dieser ersten Tagung formulierte Heribert Knott (Psychoanalytisches Institut Stuttgart) einen bis heute bedeutsamen Vorschlag: Die Gründung institutsübergreifender Supervisions- bzw. Intervisionsgruppen für Lehranalytiker*innen der Freien Institute. Damit sollte ein Rahmen für die intensive Auseinandersetzung mit den in Lehranalysen auftretenden fachlichen und strukturellen Fragen geschaffen werden, den es in den Fachgesellschaften schon länger gab. Um institutsinterne Vermischungen und Verwicklungen bei der Diskussion spezifischer Fragen der Lehranalyse und der Beurteilung der Arbeit von Lehranalysand*innen zu vermeiden, kann nur jeweils ein Mitglied eines Freien Instituts an einer Gruppe teilnehmen. Der Vorschlag traf auf großes Interesse bei den Lehranalytiker*innen der Freien Institute, sodass sich in der Folge eine Reihe von Intervisionsgruppen bildete, die teilweise bis heute arbeiten. Auf den jährlich stattfindenden Arbeitstagungen finden sich regelmäßig InteressentInnen zu Intervisionsgruppen zusammen – in der Zwischenzeit entstanden auch Intervisionsgruppen für Psychoanalytiker*innen ohne Lehranalytiker*innen-Status. Eine bereits seit vielen Jahren bestehende Arbeitsgruppe diskutiert die Konzepte tiefenpsychologisch fundierter Behandlungen.

Auch berufspolitisch wurden verschiedene Projekte verfolgt: So erarbeitete eine 2005 einberufene Arbeitsgruppe Empfehlungen zur Qualifikation und zum Berufungsverfahren von Lehranalytiker*innen und Supervisor*innen der Freien Institute in der DGPT. Diese beinhalten neben einer Altersbegrenzung die Möglichkeit für Bewerber*innen, ihren Vortrag zur Anerkennung als Lehranalytiker*in und Supervisor*in in einem anderen Institut des Netzwerks zu halten. Die Öffnung der DGPT für die ordentliche Mitgliedschaft für Personen mit einer tiefenpsychologisch fundierten Aus- bzw. Weiterbildung nach den Aus- und Weiterbildungsrichtlinien der DGPT wurde maßgeblich von den Freien Instituten initiiert und begleitet.

Ein wichtiger Aspekt der Entwicklung des Netzwerks war die Einbeziehung der Aus- und Weiterbildungsteilnehmer*innen. Seit einigen Jahren ist es üblich, dass die bei den Jahrestagungen anwesenden Aus- und Weiterbildungsteilnehmer*innen Sprecher*innen wählen, die dann an den Delegiertentreffen (Beiratsdelegierte) des NFIP teilnehmen und ihre Anliegen einbringen und bei Entscheidungen mitstimmen.

 

Die Arbeitstagungen des NFIP

 

  • 19. Arbeitstagung (2022): Zwischenräume (Leipzig SPP)
  • 19. Arbeitstagung (2021): coronabedingt abgesagt
  • 19. Arbeitstagung (2020): coronabedingt abgesagt
  • 18. Arbeitstagung (2019): Deutung(en) (Stuttgart: PS)
  • 17. Arbeitstagung (2018): Selbsterfahrung(en) (Bremen: B)
  • 16. Arbeitstagung (2017): Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (Nürnberg: PIN)
  • 15. Arbeitstagung (2016): Supervision (Kiel: JRI)
  • 14. Arbeitstagung (2015): GEMEINSAM?! Psychoanalyse und tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen (Würzburg WIPP)
  • 13. Arbeitstagung (2014): Psychoanalytische Ausbildung im Wandel (Berlin: APB)
  • 12. Arbeitstagung (2013): Ist die Psychoanalyse teilbar? Erwachsenen und Kinderpsychoanalytiker im Dialog (München: Akademie & MAP)
  • 11. Arbeitstagung (2012): Verstehen von Fall zu Fall (Rostock: IPPMV)
  • 10. Arbeitstagung (2011): Die Erschließung des unbewusst Bedeutsamen (Hamburg: APH)
  • 9. Arbeitstagung (2010): Freie Assoziationen (Heidelberg: Hd)
  • 8. Arbeitstagung (2009): Sexualität in Übertragung und Gegenübertragung (Köln: IPR-PA)
  • 7. Arbeitstagung (2008): Wie viele Freiheiten und wie viele Grenzen braucht Psychoanalyse – heute (Leipzig: SPP)
  • 6. Arbeitstagung (2007): Angst-Lust und Leidenschaft in der psychoanalytischen Ausbildung (Würzburg: WIPP)
  • 5. Arbeitstagung (2006): Über Supervision (Düsseldorf: IPD)
  • 4. Arbeitstagung (2005): Der Wissenschaftsbegriff in der Psychoanalyse (Stuttgart: PS)
  • 3. Arbeitstagung (2004): Zur Lehranalyse (München: Akademie & MAP)
  • 2. Arbeitstagung (2003): Lehranalyse (Bremen: B)
  • 1. Arbeitstagung (2002): Supervision - Geschichte der Institute - Gemeinsame Vorstellungen und Ziele der "Freien Institute" der DGPT? (Berlin BIPP)

 

Ein bedeutsamer Aspekt der Arbeitstagungen ist die weitgehende Autonomie der ausrichtenden Institute im Hinblick auf das Thema, die Wahl der Referent*innen und die organisatorische Gestaltung des Rahmens. Die entstehenden Kosten werden von den anderen NFIP-Instituten mitfinanziert.

Ergänzt werden die Arbeitstagungen durch die seit 2009 jährlich stattfindenden Fallseminare in einem der NFIP-Institute. Dort diskutieren Mitglieder der Freien Institute anhand mehrerer Fallvorstellungen über ihre analytische Arbeit.

 

Konferenz der Freien Institute im NFIP

 

Auf der 9. Arbeitstagung der Freien Institute (Heidelberg 2010) wurde die Konferenz der Freien Institute gegründet. Sie stellt ein Forum für alle Mitglieder der Freien Institute dar, die an fachlichen, strukturellen und berufspolitischen Fragen interessiert sind und seither bei den jährlich stattfindenden Arbeitsgruppen einberufen wird. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass neben den Beiratsdelegierten der Freien Institute auch Mitglieder und Aus- und Weiterbildungsteilnehmer*innen an den Sitzungen teilnehmen können (der einige Jahre geltende Beschluss, nur die Sprecher*innen der Aus- und Weiterbildungsteilnehmer*innen zur Teilnahme zuzulassen, wurde fallengelassen). Die Diskussion über berufspolitische und fachliche Themen soll so auf einer breiteren Basis erfolgen und auch den Diskurs in die jeweiligen Institute tragen.

 

Zum Verhältnis von Struktur und Autonomie

 

Das Spannungsverhältnis zwischen dem autonomen Status der einzelnen Freien Institute einerseits und der Notwendigkeit der Entwicklung verbindlicher Strukturen und institutsübergreifender fachlicher sowie berufspolitischer Positionen andererseits bestimmt die Zusammenarbeit der Freien Institute seit nunmehr vielen Jahren. Das zugrundeliegende Motto lautet: So viel Autonomie und Individualität wie möglich, so viel Struktur und Gemeinsamkeit wie nötig. Die besondere Form der Zusammenarbeit der Freien Institute mit einer lockeren organisatorischen Struktur erfordert eine besondere Dialogkultur zwischen den Instituten. Zugleich gehen von ihnen Anregungen und Initiativen für das Dialogische im psychoanalytischen Diskurs und in der berufspolitischen Auseinandersetzung aus. Bei allen unterschiedlichen theoretischen und klinischen Sichtweisen gibt es unter den Freien Instituten in der DGPT ein großes Bemühen um Freiheit und Offenheit in der fachlichen Auseinandersetzung, so etwa mit Fragen der psychoanalytischen Technik oder der psychoanalytischen Haltung. Andere Denkansätze sind wertgeschätzt, jedoch ohne dass mit der offenen und flexiblen Herangehensweise psychoanalytische Grundhaltungen infrage gestellt würden. Durch die dezentralen und an den Aus- und Weiterbildungsrichtlinien der DGPT und gegebenenfalls auch den Grundanforderungen (für die Ausbildung KJP) der Sektion Ausbildung der VAKJP orientierten Strukturen der Aus- und Weiterbildungsinstitute kann in besonderer Weise auf die Methodenvielfalt der Psychoanalyse und auf die individuellen, persönlichkeitsspezifischen Fähigkeiten und Kompetenzen der Aus- und Weiterbildungsteilnehmer*innen eingegangen werden.

 

Bedeutsam für viele Freie Institute ist die Zusammenarbeit mit den Kinder- und Jugendlichenpsychoanalytiker*innen und deren berufspolitischer Vertretung und Fachgesellschaft, der Vereinigung der Analytischen Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut*innen (VAKJP). Die überwiegende Mehrzahl der Kinder- und Jugendlichenpsychoanalytiker*innen wurde und wird in den Freien Instituten ausgebildet – mittlerweile zunehmend in "common-trunk-Modellen", d. h. in teilweise gemeinsamer Ausbildung von Erwachsenen- und Kinder- und Jugendlichenanalytiker*innen in Seminaren und kasuistisch-technischen Seminaren. Dieses Vorgehen hat sich auch bereits seit einigen Jahren in der Akademie bewährt.

 

Die in den Instituten stattfindenden Aus- und Weiterbildungsangebote (insbesondere analytische und tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie für Erwachsene sowie Kinder und Jugendliche, Gruppenanalyse, psychotherapeutische bzw. analytische Weiterbildungen für Ärzt*innen im Rahmen des Zusatztitels oder eines Facharzttitels) beinhalten den Erwerb des jeweils notwendigen theoretischen Wissens und der entsprechenden behandlungstechnischen und persönlichen Fähigkeiten sowie Handlungskompetenzen. Dabei stehen die verschiedenen psychoanalytischen Verfahren qualitativ gleichwertig und in fruchtbarem Austausch nebeneinander.

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Anschrift

Akademie für Psychoanalyse und
Psychotherapie München e.V.
Schwanthalerstr. 106 / III Stock
80339 München

Links

Staatlich anerkannte Ausbildungsstätte nach dem Psychotherapeutengesetz

Weiterbildungsbefugnis der BLÄK (E + KJ)

Fördermitgliedschaft in der DGPT und anerkanntes Aus-und Weiterbildungsinstitut

Mitgliedschaft in der VAKJP

Mitglied des Netzwerks Freie Institute für Psychoanalyse und Psychotherapie (NFIP)

Anfahrt

Mit öffentliche Verkehrsmitteln:

  • Tram 19 - Haltestelle Hermann-Lingg-Straße, ca. 300 Meter Fußweg
  • U-Bahn U 4/5 - Haltestelle Theresienwiese, ca. 400 Meter Fußweg
  • S-Bahn - Haltestelle Hackerbrücke, ca. 600 Meter Fußweg

Details und mehr Informationen finden Sie auf
www.mvv-muenchen.de


Mit anderen Verkehrsmitteln:

Aufgrund der geringen Zahl von Parkplätzen ist eine Anfahrt mit dem Auto nicht zu empfehlen.

Lageplan

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